Diese Woche habe ich wieder einmal gemerkt, wie existenzbedrohend eine Krankheit für uns Einzelkämpfer sein kann.

Ein Fall in meiner Umgebung, eine Frau, die ein Geschäft hat, dort jeden Tag allein ohne Mitarbeiter steht wird plötzlich schwer krank. Ihr Umfeld versucht zwar, ihr zu helfen, doch es kennt sich kaum wer genau im Geschäft aus.

Die Wirtschaftskammer unterstützt die Familie so gut es geht. Trotzdem kommen enorme Aufgaben auf die Familie zu, die kaum zu meistern sind.

Wie aber kann ich als EPU mich auf solche Situationen vorbereiten?

1.) die Wirtschaftskammer muss sofort informiert werden, sie stellen zum Beispiel eine Betriebshilfe zur Verfügung.

2.) die SVA muss informiert werden, der Krankenstand bestätigt werden. Auch Selbständige bekommen Krankengeld.

3.) der Steuerberater muss umgehend informiert werden, damit er beratend zur Seite stehen kann.

4.) Notfallmaßnahmen gut zugänglich notieren: zum Beispiel wo ist der Geschäftsschlüssel, wie schaut der Tagesablauf aus.

5.) Wer sind meine Kunden? Kontaktdaten gut zugänglich aufschreiben, damit eine Vertretung diese Kunden kontaktieren kann. Telefonnummern von allen Geschäftspartnern aktualisiert zusammenstellen. Auch diverse Passwörter z.B.: für den PC, Buchhaltungsprogramme… einer Vertrauensperson zur Verfügung stellen.

6.) Kontozugänge an Angehörige bereitstellen, damit Zahlungen weiter fließen können.

7.) Versicherungsliste im Vorfeld mit Angehörigen absprechen, damit Notfälle bei Versicherungen gemeldet werden können.

Oft fühlen wir uns unverwundbar, doch manchmal geht es schneller als man denkt. Für diese Fälle muss man gerüstet sein, immerhin hängt unsere Existenz davon ab.

Ich wünsche niemanden, dass etwas Schlimmes passiert, man vorrübergehend arbeitsunfähig werden, doch gefeit sind wir alle nicht davor. Das sollte uns allen bewußt sein.

Ich wünsche uns allen viel Gesundheit, damit wir die täglichen Herausforderungen der Selbständigkeit gut annehmen können

Eure

Andrea Waldl